Abendvortrag und Gespräch mit dem ukrainischen Schoah-Überlebenden und Historiker Dr. Boris Zabarko

Dr. phil. Boris Zabarko, geb. 1935, lebte bis Kriegsausbruch im Frühjahr 2022 in Kyjiw, Überlebender des Ghettos Schargorod, Studium der Geschichte an der Universität Czernowitz, 1971 Promotion. Als sowjetischer Historiker gehörte er der deutsch-sowjetischen Historikerkommission an. Seit 1994 beschäftigt er sich mit der Erforschung und Aufarbeitung der Schoah in den durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten der Ukraine. Dabei leistete er herausragende Pionierarbeit. Er ist Vorsitzender des ukrainischen Verbands der jüdischen Überlebenden der faschistischen Konzentrationslager und Ghettos und hat insgesamt dreizehn Bände mit Erinnerungen von Überlebenden herausgegeben. Für diese Arbeit wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und gilt auch in der Ukraine als verdienter Historiker. Der letzte deutschsprachige Band erschien 2019 im Metropol Verlag. Aufgrund des russischen Angriffskrieges floh er 2022 nach Deutschland. Was bedeutet es für ihn, dass die Generation der Schoah-Überlebenden stirbt? Wie verbindet er seine Geschichte des Überlebens damals mit der heutigen Erfahrung, wieder vor einem Krieg flüchten zu müssen? Was wünscht er sich von der nächsten Generation? Um diese und weitere Fragen wird es in seinem Vortrag und dem Gespräch mit ihm gehen.

Herzlich willkommen! Die Veranstaltung ist frei und barrierefrei.