Der Sederabend läutete das Pessachfest am Abend des 5. April ein. Er begann mit einem G’ttesdienst, danach gingen wir in unseren Kidduschraum. Der Gemeindesaal war festlich geschmückt, das Büffet aufgebaut und die Tische weiß eingedeckt. Ebenso feierlich im Gewand und Herzen waren die Gemeindemitglieder und Gäste. Pessah ist eines der wichtigsten Feste im Judentum. Es hat eine lange Tradition und ist obendrein noch sehr schön.
Unser Gemeindevorsitzender begrüßte alle und dann lag die Regie des Sederabends in den Händen des Rabbiners. Denn an diesem Abend müssen bestimmte Regeln eingehalten werden. In der Haggada ist genau die Reihenfolge vorgeschrieben, wann was gelesen, gesungen oder gegessen und getrunken wird. Dieser Abend soll uns Juden gehören! So lasen wir gemeinsam – ob auf Hebräisch, Russisch, Ukrainisch oder Deutsch. Denn jeder, der aus der Haggada las, konnte die Sprache wählen, die ihm vertraut war. Zwischendurch erzählte der Rabbiner die Geschichte vom Ende der Sklaverei und vom Auszug der Juden aus Ägypten – zugleich die Geburtsstunde unseres Volkes (genaueres dazu gibt es in diesem Beitrag: https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02RHca8XoiYiarTX5s7VicSqiu8SbgWJjVGFEjtXAjcajiLPfdL2ZKdHhCzSKGAXCHl&id=100077935569353).
Damit wir dies nie vergessen, wird es an jede Generation weitergegeben – und dies spürbar mit dem Verzehr der traditionellen Speisen: drei ungesäuerte Mazze-Brote, ein gebratener Knochen mit etwas Fleisch daran symbolisch für das Pessachopfer, ein Ei für das Feiertagsopfer, bittere Kräuter wie Meerrettich und ein Frühlingsgemüse – Karpass – wie Petersilie, in Erinnerung an die bittere Sklaverei in Ägypten, ein Kompott aus Äpfeln, Nüssen und süßem koscheren Rotwein sowie selbstverständlich mit koscherem Wein – vier Becher sind vorgeschrieben. Und dann gab es auch noch Spaß für die Kinder. Ein Stück eingewickelte Mazze wurde versteckt und die Kinder suchten es. Unser 1. Vorsitzender Arieh Martin Rudolph musste es dann bei dem Finder mit einer gewissen Summe Geld auslösen.
Es war ein gutes Miteinander und zu feiern ist umso schöner, wenn wir Gäste dabeihaben, die auch Freunde unserer Gemeinde sind. Stellvertretend für alle Gäste möchten wir Frau Pfarrerin und Bundespolizeiseelsorgerin Miriam Groß, den Leiter des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums Thomas Lehmann sowie Richter Florian Köhn erwähnen, die mit uns gefeiert haben. Als der Sederabend zu Ende ging, wünschten sich alle Juden: „BaSchanah haBaah b‘Jeruschalajim“ / Und nächstes Jahr in Jerusalem!“
Als die meisten Anwesenden gegangen waren, entstand noch dieses Foto (v.l.n.r. Gemeinderabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl, Richter Florian Köhn, Vorsitzender der IKG Bamberg K.d.ö.R. Arieh Martin Rudolph). Mit diesem Foto möchten wir alle grüßen: „Chag Pessach Sameach ve Kasher!“
JKL / IKG Bamberg